Quito
Quito liegt auf 2850m.. zum Glück gings gut mit der Höhe – ausser etwas aus der Puste zu kommen beim Treppensteigen im Hotel – noch nicht einmal Kopfschmerzen. Die Stadt thront wie eine Königin über den umliegenden Vorstädten auf einem Hügel. Vom Flughafen kommend, muss sich deshalb das Taxi erst mal die Strassen hochkämpfen. Ich war nur 2 Tage in Quito und hatte eigentlich keine Lust mehr auf Stadt, obwohl Quito ja nicht mit einer Standard Grossstadt verglichen werden kann. Vor allem das Centro Historico wo auch mein Hotel war, geizt nicht mit wunderschönen Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert, weshalb dies auch ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. (Ich glaube, ich werde am Ende der Reise mal eine UNESCO Kulturerbe-Liste machen, ich habe das Gefühl es wimmelt nur so davon, wohin auch immer ich gehe…- hmm oder ich beginne schon jetzt mal sonst wird das ein Haufen Arbeit).
Aus diesem Grund beliess ich es auch dann bei einem Tag das Centro Historico zu durchstreifen und buchte eine Bike/Hike Tour im Cotopaxi Nationalpark für den 2. Tag.
Schon von meinem Hotelzimmer hatte ich eine wunderschöne Aussicht über’s Centro Historico mit der Basilica – gerade bevor es in mein Zimmer hineinging, hatte es so einen Erker mit einem Fernrohr um alles genauer betrachten zu können.
Blick vom Turm der Basilica (war eine ziemliche Mutprobe dort hochzusteigen…)
hinter dem Zifferblatt
Tag 2, morgens um 06:45h war dann Besammlung für den Trip zum Cotopaxi Nationalpark bei der Plaza Foch. Abends ein beliebter Ausgehspot, morgens eher eine Ausnüchterungszelle und bestimmt nix das man gesehen haben muss. Nach ein paar Verwechslungen – da waren mehrere Operators am Leute einsammeln – fand ich dann mein Büssli und ab gings Richtung Berge. Ich war so glücklich wieder einmal in der Natur zu sein – nach Tokio und Mérida war es einfach an der Zeit. Nachdem wir die obligaten Stops bei irgendwelchen Shops gemacht hatten (1 x Mini-Supermarkt / 1 x Mützen, Handschuhe & Co – alles natürlich Baby Alpaca..) gings endlich rein in den Park.
ich habe noch Notproviant (Importware) gebunktert
Auf einer ziemlich holperigen Kiesstrasse windete sich der Bus langsam hoch bis zu einem Parkplatz auf 4300m, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Als wir nach Mützen und Handschuhen montieren losliefen, dachte ich das klappt nie. Ich war augenblicklich ausser Atem und mein Herz beginn auch etwas nervös zu klopfen. Nanu ich lief einfach ganz ruhig weiter und nach 15 Minuten machten wir zum Glück schon eine Pause…. denn so schnell wollte ich auch nicht aufgeben. Danach ging es dann immer besser, aber einfach gaaaaanz langsaaaam… hier rächte sich natürlich meine ‘Nicht-Akklimatisation’.
Die nächste Pause war dann etwas ‘über’ dem Matterhorn
Mein Magen begann dann auf 4700m auch mal zu rumorern, leider gabs weder Toiletten, Bäume noch Büsche weit und breit. Deshalb einfach ruhig bleiben und warten bis sich alles wieder entspannt. So erreichten wir dann auch bald das Refugio Jose Rivas auf 4864m, welches Bergsteiger normalerweise als Basis benützen um den Vulkan Cotopaxi (5897m) zu besteigen. Leider war es gerade im Neubau = ni de cafe, ni de chocolat chaud et pas de toilettes…grrr!
Was solls, nach einer kurzen Pause ‘mussten’ wir doch wieder weiter bis zum Rand des Gletschers auf ca. 5000m. Dort war dann nämlich fertig, wenn man keine Gletscher-Ausrüstung hat und für mich war es sowieso hoch genug. Die Pause hat den meisten nicht wirklich gut getan, denn beim Aufbruch für die letzten 200m mussten sich ein paar Uebergeben – unter anderem eine, die völlig entsetzt war, dass ich ohne Angewöhnung auf den Berg wollte – sie wäre nämlich schon 2 Wochen in Quito. Ha da sieh mal an… there is no rule and no logic.. entweder man verträgt es oder eben nicht. Dieses mal war ich die Glückliche!
eine Gruppe am Aufstieg zum Gipfel… den man nicht sieht. Die prominenten Vulkane wollten sich mir bis jetzt einfach nicht zeigen..
Danach ging es rasch runter, denn der Nachmittagsregen war ja auch inbegriffen im Programm. Deshalb runterwandern bis ca 4300m und dann den Rest per Mountainbike.. einfach lo loufe lo….. met Röuelli draaa..
Nicht gerade ein Leckerbissen… aber allemal besser als runterwandern. Auf ca. 3200m wurden wir dann wieder in den Bus verfrachtet und zu einem Restaurant gefahren für den Lunch – um 16:00h….timing war irgendwie etwas aus der Reihe getanzt und wurde dementsprechend schnell serviert, so dass wir in 15 Minuten fertig waren – würg!
Auf der Rückfahrt, waren alle ziemlich schlapp, sei es wegen der Höhe, dem Essen oder dem Biken.. alle waren froh gings zurück. In Quito wurde ich dann wieder bei der Plaza Foch rausgeschmissen… aber an einer anderen Stelle. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und lief prompt in die falsche Richtung und manövrierte mich schwupps an eine ziemlich dubiose Strassenecke. Nun Stadtplan rausnehmen geht in so einem Moment nicht… deshalb ruhig weiterspazieren… vielleicht merkt ja keiner, dass ich eine Touristin bin – gröl – und schauen, dass ich so schnell wie möglich in ein Taxi einsteigen kann. Zum Glück hat’s davon ja unzählige. Wie sicher die alle sind – keine Ahnung – aber alles war besser als in dieser Strasse rumzuhängen. Nun alles ging gut und ich war innert 15 Minuten zurück in meinem Hotel, wo ich sofort auf dem Bett eingeschlafen bin und von der Reception geweckt wurde, weil das Nachtessen parat war. Ich wandelte dann im Halbschlaf runter und liess das Essen über mich ergehen. Danach kam noch die nächste frohe Botschaft – es war wieder einmal Zeit zum Packen! Mittlerweile schaffe ich es in 20 Minuten – das ist eine 50% Verbesserung im Vergleich zum Anfang meiner Reise.